Grundlagen des Feuerfestbaus bei Abfallverbrennungsanlagen

“Die Fachrichtung Feuerfestbau (häufig auch als Sonderbau oder Spezialbau bezeichnet) beinhaltet nicht nur die Konstruktion und Montage, wie man es vom industriellen Hochbau mit genormten Baustoffen kennt, sondern auch Trockenund Anfahrprogramme, spezielle Verarbeitungstechniken, spezielle Umwelt- und Arbeitsschutzmaßnahmen, spezielle wärmetechnische Berechnungen, Berechnungen der Statik unter Temperatureinfluss, Einbeziehung der Verfahrenstechnik und ein diffiziles Materialengineering. Eine weitere Besonderheit ist, dass sich der Feuerfestbau meist gezwungen sieht, seine Bauwerke in die vom Anlagenbau vorgegebenen Geometrien einzupassen. Denn die wenigsten wärmetechnischen Anlagen werden so konzipiert, dass sie für den Feuerfestbau ein Designoptimum darstellen. Darüber hinaus kann er häufig seine aus statischen und wärmetechnischen Gründen erforderlichen Wanddicken durch eng begrenzte Vorgaben nicht frei wählen. Die Einschränkungen sind darin begründet, dass der Anlagenbau mit einem durch Erfahrung abgeleiteten mittleren Gewicht der feuerfesten Zustellung die Statik für die Stahlkonstruktion bestimmt und mit mittleren Wanddicken die Strömungsverhältnisse ermittelt. Da die meisten feuerfesten Bauwerke in wärmetechnischen Anlagen Unikate sind, stehen diese Ignoranzbereiche des Anlagenbaus immer wieder auf der Tagesordnung.
Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf die feuerfesten Zustellungen in den Anlagen für Rost-, Drehrohr-, Etagen- und Wirbelschichtverbrennungen. Um den Rahmen dieses Artikels nicht zu sprengen, wurden weniger verbreitete Verfahren, wie beispielsweise das Noell-Konversions-, Thermoselect-, Schwel- Brenn-, Plasmox-, Cormin-, Duotherm-Verfahren, etc. nicht berücksichtigt.”

Dateityp: pdf
Kategorien: Abfallwirtschafts- und Energiekonferenz, Energie aus Abfall 2
Schlagwörter: 2007
Autor: Peter Frühauf
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